Wer kennt es nicht, das leidige Spiel bei jeder neuen Diät? Erst hält man tapfer tage- oder auch wochenlag durch, doch dann passiert es: Man wird von einer Heißhungerattacke überfallen und schlingt wahllos alles in sich hinein, was man finden kann. Auf diese Weise ist der schöne Erfolg der anstrengenden Tage zuvor schnell zunichte gemacht. Diese Situation ist Dir bekannt? Keine Sorge, damit bist Du nicht allein.
Doch was kann man machen um einer Heißhungerattacke vorzubeugen? Um diese Frage zu beantworten, muss zunächst einmal geschaut werden, wie diese überhaupt entsteht. Es liegt nämlich nicht daran, dass Du besonders disziplinlos bist und die Diät nicht durchhalten kannst.
Vielmehr ist es Dein Körper, der die Heißhungerattacke auslöst.
Und das tut er aus den verschiedenen hier aufgeführten Gründen.
Die Heißhungerattacke als Zeichen eines Mangelzustandes
Um zukünftige Heißhungerattacken vermeiden zu können, musst Du verstehen, was sie zu bedeuten haben. In den Zeiten, in denen der Körper wenig Nahrungszufuhr erhält, ist er gezwungen an seine Reserven zu gehen. Das ist im Rahmen einer Diät ja auch tatsächlich gewünscht, schließlich sollen Fettreserven eingeschmolzen und abgebaut werden. Doch der Körper benötigt tagtäglich Nährstoffe, die er oft nur in geringem Ausmaß speichern kann.
Für gewöhnlich erhält er über die Nahrung täglich Nachschub und braucht daher für die meisten Nährstoffe nur ganz geringe Reserven. Während einer einseitigen Diät jedoch erhält der Körper nicht mehr alle Nährstoffe, die er benötigt und greift nach kurzer Zeit seine eisernen Reserven an. Leider sind diese aber nur auf eine Kurzzeitversorgung ausgerichtet und eignen sich nicht dafür den Körper langfristig komplett zu versorgen. Würden die Reserven gänzlich verbraucht, würden viele Funktionen des Körpers nicht mehr richtig arbeiten können, der Körper ist also gezwungen etwas zu unternehmen.
Er sendet Signale, die am Ende die Heißhungerattacke auslösen. Auf diese Weise füllt er seine Reserven wieder auf. Solltest Du schon öfter einer Heißhungerattacke erlegen sein, brauchst Du deshalb keine Schuldgefühle zu haben, es hat nichts mit mangelndem Durchhaltevermögen zu tun, wenn der Körper nach Nährstoffen verlangt.
Es hat nichts mit Durchhaltevermögen zu tun!
Was kann man tun, um die Heißhungerattacke zu vermeiden?
Da die Heißhungerattacke wie oben erwähnt aus einem Mangelzustand des Körpers an Nährstoffen entsteht, ist es ratsam, sich eine ausgewogene Diät auszusuchen, bei der alle wichtigen Nährstoffe und Mineralien berücksichtigt werden. Frisches Gemüse, Obst und proteinhaltige Nahrungsmittel wie Fisch sind kalorienarm aber gesund. Bei der Auswahl der Diät ist es immer ratsam, sich nicht nur darauf zu verlassen, dass diese schnelle Erfolge im Sinne einer Gewichtsabnahme bringt, sondern eben dass es zu keinem Mangelzustand kommt, der dann eine Heißhungerattacke auslösen wird.
Auch sollte stets daran gedacht werden, etwas Genuss in die Diät einzubauen, denn Essen ist auch Lebensfreude. Besteht die tägliche Nahrung nur noch aus schlaffer Tütensuppe, so kann man schon allein aus Frustration einer Heißhungerattacke erliegen.
Erlaubte Lebensmittel im Fall eines Heißhungeranfalles
Auch wenn Du in Deiner Diät auf Ausgewogenheit achtest und Dich nach einem gesunden Diätplan ernährst, kann es durch Stress im Alltag oder auch einfach schlechte Laune dennoch zu einer Heißhungerattacke kommen. Hier ist es ratsam immer einige leckere Alternativen zu Chips und Schokolade im Haus zu haben. Wenn Du gerne süße Speisen zu Dir nimmst, dann bietet Dir die Natur bereits einen ganzen Garten an köstlichen und garantiert nicht figurschädlichen Obstsorten.
Nur die Banane sollte nicht in größeren Mengen gegessen werden, alle anderen Obstsorten eignen sich wunderbar um die Lust auf Süßes in den Griff zu bekommen. Isst Du lieber Herzhaftes, so kannst Du eine geschälte Kohlrabi essen, oder auch saure Gurken. Diese Lebensmittel haben den Vorteil, dass sie auch satt machen und nicht nur die Heißhungerattacke abfedern.
Erlaube Dir auch „verbotene“ Sünden
Um einen Heißhungeranfall zu vermeiden, muss man verstehen, dass es immer der Mangelzustand ist, der uns zu diesem führt. Ist Deine Lieblingsspeise Schokolade, so solltest Du Dir auch während der Diät eine kleine Menge davon gönnen. Verbietest Du Dir Deine Lieblingsspeisen rigoros, so wird der Heißhunger auf das Vermisste irgendwann zuschlagen. Daher gönne Dir lieber schon vorher immer ein kleines Stück oder eine kleine Portion Deiner Lieblingsknabberei.
Gönnst Du Dir also täglich ein kleines Portiönchen hat Dein Körper keinen Grund etwas zu vermissen und Du hast auch bessere Laune. Strikte Verbote sollten auch in einer Diät nicht bestehen, sie lösen hinterher nur Trotzreaktionen gegen die von uns selbst auferlegten Verbote aus. Wer sich jedoch sicher ist, dass er ein Stück Schokolade essen darf, wenn er es denn möchte, verzichtet leichter darauf.
Ernährungsumstellung
Insgesamt ist es ratsam im Falle häufiger Heißhungerattacken seine Ernährung einmal kritisch zu überprüfen und gegebenenfalls umzustellen. Häufig entsteht Heißhunger, wenn der Blutzuckerspiegel niedrig ist, der Körper verlangt nach Nachschub, am allerliebsten direkt in Form von reinen Kohlenhydraten. Wer also häufig unter Heißhungerattacken, auch unabhängig von einer Diät, leidet, der nimmt eventuell zu viele Kohlenhydrate zu sich. Kohlenhydrate gehen direkt ins Blut, sie werden bereits im Mund über den Speichel aufgespalten und heben unseren Blutzuckerspiegel an. Doch diese Anhebung ist von kurzer Dauer, schon nach kurzer Zeit sinkt der Blutzuckerspiegel wieder und der Körper verlangt nach Nachschub.
Menschen, die sich sehr kohlenhydratlastig ernähren, haben über den Tag hohe Schwankungen der Blutzuckerwerte zu verzeichnen und nehmen in der Regel zum Ausgleich immer wieder Kohlenhydrate zu sich. Natürlich benötigen wir einen gewissen Blutzuckerspiegel, dieser sollte jedoch konstanter sein. Auch eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Gemüse sorgt für einen ausreichenden Glukosewert, die enormen Schwankungen über den Tag aber bleiben aus und damit auch die Gefahr für einen Heißhungeranfall. Pläne für eine Ernährungsumstellung zu einer kohlehydratreduzierten Ernährung sind im Internet in vielen verschiedenen Varianten zu finden. Eine kohlenhydratärmere Ernährung ist nicht nur zur Vermeidung von Heißhungerattacken sinnvoll, sie ist insgesamt gesund.
Echten Hunger vermeiden
Gerade gestandene Diätierende muten sich häufig unnötige Qualen zu. Radikale Hungerkuren und Fasten führen nicht nur zu den bereits erwähnten Mangelzuständen und dem niedrigen Blutzucker, sie führen auch zu ganz klassischem Hunger. Echter Hunger bei dem einem der Magen knurrt wird von Hartgesottenen oftmals ignoriert. Dabei ist dieses Verhalten auch in einer Diät schlicht kontraproduktiv, denn gerade echter Hunger löst Heißhungerattacken aus, denen wir uns dann nicht mehr widersetzen können.
Wer je hungrig einkaufen war, weiß genau was gemeint ist. Egal ob während einer Diät oder auch für die gesunde Ernährung: Hunger muss nicht sein. Wer zu regelmäßigen Zeiten eine vernünftige Mahlzeit zu sich nimmt, verhindert das Aufkommen echten Hungers und vermeidet damit auch die Heißhungerattacke. Es ist auch bei einer Diät absolut nicht nötig und kontraproduktiv sich zu quälen. Wer während der Diät Hunger verspürt, kann eine Tasse Gemüsebrühe zu sich nehmen oder saure Gurken knabbern, aber bitte nicht hungern.
Fazit
Heißhungerattacken entstehen aus einem gefühlten oder realen Mangel heraus. Mit diesem Wissen ist es leicht die Heißhungerattacken zu vermeiden. Während einer Diät muss darauf geachtet werden, dass der Körper alle relevanten Nährstoffe erhält, auch kleine Sünden sollten erlaubt sein, um den gefühlten Mangel einzudämmen.
Für viele Menschen bedeutet Diät Verzicht und Hunger, und das ist genau die falsche Betrachtungsweise. Gerade echter Hunger ist schon fast ein Garant für eine Heißhungerattacke. Bei einer vernünftigen und ausgewogenen Diät sind alle wichtigen Nährstoffe berücksichtigt und echter Hunger ist nicht nötig. Oftmals ist eine generelle Ernährungsumstellung zu einer kohlenhydratereduzierten Ernährung sinnvoll, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und nicht im Rahmen der Blutzuckerschwankungen in Heißhungerattacken zu geraten.
Denke daran, Dir während einer Diät auch mal etwas zu gönnen, es muss nichts kulinarisches sein. Wohlbefinden ist der beste Garant keine Heißhungerattacken zu bekommen.
Weitere Informationen:
http://www.apotheken-umschau.de/heisshunger
http://www.elle.de/fitness-ernaehrung/heisshunger
https://www.eatmovefeel.de/gruende-fuer-heisshunger-und-was-dagegen-hilft/
Der Trick mit dem Nichts verbieten stimmt schon.
Am einfachsten hat man es aber, wenn man einmal die Woche einen Cheat Day einlegt.
Einfach einen Tag finden, an dem man sagt, so heute esse ich Pizza, Kekse oder was auch immer.
Daran kann man sich ganz gut festhalten. Oder man bemüht sich, bestimmte Sachen in gesünderer Form zu essen. Einen Hamburger kann man zum Beispiel selber braten und in seine Diät integrieren, und auch Schokoladenpudding kann man zum Beispiel mit Avocados täuschend echt imitieren.
Wenn man seine Gelüste in die Ernährung integriert, ist alles einfacher. Ich zum Beispiel erlaube mir beim Frühstück Nuss-Nougat-Creme oder Latte Macchiato mit Karamellsirup, weil ich ohne rebellieren würde. Auf diese Weise lässt mich Heißhunger inzwischen völlig kalt. Und ansonsten kann ich nur dazu raten: Zähne putzen. Wenn danach der Heißhunger bleibt, will der Körper wirklich was, wenn er weg ist, war es nur Langeweile (denn sind wir mal ehrlich, meistens isst man heutzutage zum Zeitvertreib).