Die verschiedenen Stoffwechselerkrankungen wirken sich entscheidend auf das Gewicht einer Person aus. Ob nun Fett oder Kohlenhydrate nicht korrekt verstoffwechselt werden können, eine solche Erkrankung kann bedeuten, dass die betroffenen Personen sehr schnell oder Umständen vielleicht schwer bis gar nicht zunehmen. Wer bei seinen Zu- oder Abnehmbemühungen frustriert ist, sollte daher die gängigsten Symptome einer Stoffwechselerkrankung kennen, um bei Bedarf einen Arzt aufsuchen zu können.
Welche Arten von Stoffwechselerkrankungen es gibt, woran man diese erkennt und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, möchten wir Dir daher heute aufzeigen. Da Stoffwechselerkrankungen nicht nur angeboren sein, sondern auch im späteren Leben erworben werden können, kann die Therapie sehr vielfältig ausfallen. Häufig ist vor allem eine gezielte Ernährungsumstellung erforderlich, um das Problem endlich in den Griff zu bekommen. Ein gesünderer Lebenswandel mit mehr Sport ist ein gutes Hilfsmittel gegen viele Stoffwechselerkrankungen.
Worum handelt es sich bei einer Stoffwechselkrankheit?
Unter diesem Oberbegriff werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, die jedoch allesamt ein paar wichtige Gemeinsamkeiten aufweisen. Bei jeder Stoffwechselstörung ist entweder ein oder gleich eine Vielzahl an Stoffwechselwegen gestört. Das soll bedeuten, dass der Stoffwechsel, sprich die Art, wie die dem Körper zugeführten Lebensmittel und Getränke verarbeitet werden, nicht korrekt funktioniert.
Für jeden Schritt eines gesunden, funktionierenden Stoffwechsels wird ein bestimmtes Enzym benötigt. Sofern eines dieser wichtigen Enzyme defekt ist, ist die Person also von einer Stoffwechselstörung betroffen. Im gesunden Körper finden verschiedene Stoffwechselprozesse statt, die allesamt gestört sein können. Erkrankungen können demnach in den folgenden Bereiche auftreten:
- Fettstoffwechsel
- Kohlenhydratstoffwechsel
- Eiweißstoffwechsel
- Mineralstoffwechsel
Auch Diabetes gehört zur Gruppe der Stoffwechselerkrankungen. Immerhin ist der Kohlenhydratstoffwechsel bei diesem Krankheitsbild gestört. Wenngleich wir an dieser Stelle aus Platzgründen nicht auf jede erdenkliche Stoffwechselerkrankung im Detail eingehen können, verrät ein Blick auf die nachfolgende Liste, bei welchen Krankheiten es sich um Beispiele für eine Stoffwechselerkrankung handelt:
- Adrenogenitales Syndrom
- Galaktosämie
- Hartnup-Syndrom
- Cystinurie
- Acetonurie
- Alkaptonurie
- Morbus Conn/ Cushing/ Fabry/ Gaucher/ Wilson/ Addison
- Mukoviszidose
- Osteoporose
- Porphyrien
- Thesaurismose
- Phenylketonurie
- Methylmalonazidurie
- Lesch-Nyhan-Syndrom
- Gicht
- Erythropoetische Protoporphyrie
- Acetonurie
Ein Blick auf diese Liste zeigt zudem auf, dass Stoffwechselerkrankungen sich nicht nur auf das Gewicht der Patienten, sondern auch auf deren Gelenke und Funktion der Atemwege auswirken können. Somit gehen viele Stoffwechselerkrankungen mit deutlich schwerwiegenderen und unschöneren Symptomen als nur einem zu hohen oder zu niedrigen Gewicht einher. Mukoviszidose ist zum Beispiel eine der Stoffwechselerkrankungen, die bisher unheilbar ist und zu einem sehr unangenehmen, klebrigen Schleim in der Lunge führt. Auch Lungenentzündungen treten daher bei Patienten mit Mukoviszidose auf. Im Vergleich dazu ist das Krankheitsbild bei Diabetes ein ganz anderes, so dass sich die verschiedenen Stoffwechselerkrankungen nachweislich nicht über einen Kamm scheren lassen.
Was passiert bei einer Stoffwechselerkrankung genau?
Viele Stoffwechselerkrankungen sind darauf zurückzuführen, dass ein Enzym, welches entscheidend am Stoffwechsel von Fetten, Zuckern und Co. beteiligt ist, defekt ist. Somit kann das Enzym die ihm angedachte Aufgabe nicht mehr erfüllen. Doch was genau passiert dann im Körper der betroffenen Personen und wieso ist der Enzymdefekt überhaupt problematisch?
Im Normalfall ist es so, dass das Enzym dafür sorgt, dass das Substrat, welches dem Körper zugeführt wird (wie zum Beispiel Fett oder Zucker aus der Nahrung), in ein Produkt umgewandelt wird, was der Körper gut verwerten kann und für seine gesunde Funktion braucht. Wenn das Substrat jedoch nicht korrekt umgewandelt werden kann, da das Enzym eben nicht funktioniert, dann häuft sich das Ausgangssubstrat im Körper an. Somit sind dann zum Beispiel die Blutzucker- oder Blutfettwerte erhöht.
Bei einer Stoffwechselerkrankung schafft es der Körper einfach nicht, den Zucker oder das Fett zu verwerten, so dass das Blut mit diesen Stoffen überschwemmt wird. Allerdrings kommt es nicht nur zu diesem Überfluss. Vielmehr fehlen dem Körper dann auch die Stoffe, die der Körper bei einem gesund funktionierenden Stoffwechsel normalerweise aus dem Zucker, den Kohlenhydraten, Fetten, etc. machen würde. Somit kommt es zu einem Stoffwechseldefizit, wie dieser Mangel in der Fachsprache heißt.
Allerdings gibt es auch Stoffwechselerkrankungen, bei denen quasi das umgekehrte Problem vorliegt. Bei derartigen Stoffwechselerkrankungen ist es nicht etwa so, dass die Stoffwechselenzyme nicht funktionieren. Vielmehr funktionieren sie „zu gut.“ Diese hyperaktiven Enzyme sorgen also dafür, dass die Stoffwechselprodukte, die aus der Verstoffwechselung von Zucker, Fett und Co. hervorgehen, in einem Überfluss vorliegen.
Generelle Anzeichen für eine Stoffwechselerkrankung
Auch wenn die verschiedenen Stoffwechselerkrankungen sehr unterschiedlich ausfallen, gibt es einige generelle Symptome, die auf ein solches Problem hinweisen können. Dies ist vor allem bei den Stoffwechselerkrankungen der Fall, die sich die Betroffenen durch ihren ungesunden Lebenswandel zugezogen haben. Denn bei einer Stoffwechselerkrankung aufgrund eines Gendefekts tritt das Problem samt aller Symptome bereits im Kindesalter auf. Wer sich jedoch erst in einem fortgeschrittenen Alter fragt, ob er oder sie von einer Stoffwechselerkrankung betroffen sein könnte, sollte vor allem auf diese Symptome ein Auge haben:
- Bauchschmerzen
- Krämpfe im Magen-Darm-Bereich
- Übelkeit
- Durchfall
- Abgeschlagenheit
- Erbrechen
- Konzentrationsstörungen
- vermehrter Durst
- Schmerzen im Bereich der Gelenke
- Probleme mit der Verdauung
- Veränderungen der Haut
- eine unerwünschte Gewichtszu- oder –abnahme
Da die verschiedenen Stoffwechselerkrankungen mit einem riesigen Spektrum an Symtpomen einhergehen können, ist es so wichtig, sich bei dem Verdacht auf eine solche Erkrankung schnellstmöglich an einen Arzt zu wenden. Dieser wird das Blut und eventuell auch den Stuhl der Patienten untersuchen, um eine fachkundige Diagnose stellen zu können. Eine Stoffwechselerkrankung lässt sich demnach nicht in Eigenregie diagnostizieren, auch wenn mögliche Anzeichen für solch eine Fehlfunktion des Körpers auf keinen Fall ignoriert werden sollten.
Tipps, um einer Stoffwechselerkrankung vorzubeugen
Wer einen Gendefekt hat, hat seine Stoffwechselerkrankung möglicherweise schon in die Wiege gelegt bekommen. Es gibt aber auch Stoffwechselerkrankungen, denen man vorbeugen kann. In diesem Zusammenhang sind die folgenden Schritte und Lebensgewohnheiten zu empfehlen:
- eine möglichst gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und reichlich Ballaststoffen (am besten Lebensmittel in Bio-Qualität)
- ausreichend schlafen
- regelmäßige Kontrollbesuche beim eigenen Hausarzt wahrnehmen
- viel Bewegung/ Sport und Normalgewicht halten
- Stress meiden
Kohlenhydrate-/ Zuckerstoffwechselstörungen
Die sogenannte Zuckerkrankheit, die in der Medizinersprache eigentlich Diabetes mellitus heißt, ist eine der am häufigsten auftretenden Stoffwechselerkrankungen. Hierbei ist der Kohlenhydratstoffwechsel gestört. Ob ein Patient an der Zuckerkrankheit leidet, lässt sich an seinen Blutzuckerwerten festmachen. Bei gesunden Menschen ist es so, dass ihr Blutzuckerwert im nüchternen Zustand maximal 110 mg/dl betragen sollte. Zwei Stunden, nachdem die Personen gegessen haben, sollte dieser Wert bei einem gesunden Menschen nicht mehr als 140 mg/dl betragen. Bei Menschen mit der Zuckerkrankheit kann Diabetes mellitus anhand der folgenden Blutzuckerwerte diagnostiziert werden:
- Nüchternblutzuckerwert: dauerhaft mehr als 126 mg/dl
- Blutzucker zwei Stunden nach der letzten Mahlzeit: 200 mg/dl oder mehr
Diabetes Typ-1
Dabei kann nicht nur ein ungesunder Lebenswandel zu dieser Stoffwechselerkrankung führen. Vielmehr gibt es auch die Möglichkeit, dass Diabetes angeboren ist und bereits im Kindes- oder Jugendalter auftritt. Dann handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die als Diabetes Typ-1 bezeichnet wird. Die Körper der Betroffenen sind einfach nicht dazu in der Lage, ausreichend Insulin zu bilden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Immunsystem der Patienten fehlgesteuert ist und die Zellen der Bauspeicheldrüse angreift, die für die Produktion von Insulin zuständig sind. Somit kann einfach nicht genug Insulin vom Körper hergestellt werden.
Ohne die Produktion von Insulin kann der Zuckerhaushalt jedoch nicht korrekt reguliert werden. Der Blutzuckerwert steigt zu stark an, so dass die kleinen Patienten mit künstlichem Insulin aus der Spritze nachhelfen müssen. Auch die ständige Überwachung der eigenen Blutzuckerwerte ist für die kleinen Patienten sehr unangenehm, da dazu immer ein Tropfen Blut erforderlich ist. Ohne eine Piecks geht es also nicht.
Diabetes Typ-2
Bei Diabetes Typ-2 kann hingegen von einem Insulinmangel die Rede sein. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Resistenz gegen Insulin. Dies bedeutet, dass die Körperzellen nicht so auf Insulin reagieren, wie das normalerweise der Fall ist. Vielmehr sind sie resistent. Im Normalfall ist es so, dass Insulin den Zucker aus dem Blut genau dorthin befördert, wo dieser Zucker gebraucht wird. Das kann zum Beispiel im Gehirn oder in den Muskeln der Fall sein, damit diese die nötige Energie erhalten, um ihre Arbeit zu machen. Dieser Prozess funktioniert bei Diabetes Typ-2 jedoch ebenfalls nicht einwandfrei.
Auch bei dieser Erkrankung kommt es demnach zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Die Bauchspeicheldrüse versucht dieses Problem nun zu beheben, indem sogar noch mehr Insulin produziert wird. Doch das ist natürlich nicht hilfreich, da die Zellen auf das Insulin nicht so anspringen, wie sie es eigentlich sollten. Für Diabetes Typ-2 können im Übrigen nicht nur ein genetischer Defekt oder eine Veranlagung verantwortlich gemacht werden.
Ein ausgeprägter Bewegungsmangel verbunden mit Übergewicht können diese Stoffwechselerkrankung ebenso nach sich ziehen. Wer sein Gewicht jedoch verringert, kann dazu beitragen, dass der Körper weniger resistent gegen Insulin wird. Somit ist eine vollständige Rückbildung dieser Stoffwechselerkrankung sogar möglich. Allerdings ist dafür eine deutliche Veränderung des eigenen Lebenswandels erforderlich.
Welche Symptome weisen auf Diabetes hin?
Während es sich bei der Schwangerschaftsdiabetes um eine weitestgehend symptomfreie Form von Diabetes handelt, die sich meist nach der Schwangerschaft wieder legt, gehen die anderen Arte von Diabetes mit wesentlich deutlicheren Symptomen einher. Diese können unter anderem wie folgt lauten:
- vermehrter Durst
- häufiges Wasserlassen (auch in der Nacht)
- Sehstörungen
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Infekt-Anfälligkeit für Haut- und Harnwegsinfektionen
- Mangel an Appetit
- Heißhungerattacken
- Gewichtsverlust
Mögliche Folgeschäden bei Diabetes
Sofern Diabetes nicht oder zu spät behandelt wird, bleiben mögliche Folgeschäden leider nicht aus. Vor allem diese Folgeschäden wiegen besonders schwer:
- Herzinfarkt
- Erblinden
- Schlaganfall
- Amputation von Füßen, Zehen, etc.
- Durchblutungsstörungen im Bereich der Füße und Beine
Darüber hinaus kann sich der Körper bei einem unbehandelten Diabetes auch selbst vergiften. Dass dieses Problem im Anmarsch sein könnte, lässt sich zum Beispiel daran erkennen, dass nicht nur der Harn, sondern auch der Atem der Betroffenen stark nach Äpfeln riecht. Sobald dies festgestellt wird, müssen die Patienten sofort behandelt werden. Sonst gelangen noch mehr der giftigen Stoffwechselprodukte, die für diesen frischen Apfelgeruch verantwortlich sind, in das Blut. Das Blut wird so nicht nur verunreinigt, sondern es kann sogar zu einem Nierenversagen kommen. Folgende Symptome treten im schlimmsten Fall ebenso auf:
- Atemnot
- Krämpfe
- Bewusstlosigkeit
- Blaufärbung
- Koma
- Tod
Diabetes vorbeugen
Nur rund fünf Prozent aller Menschen, die in Deutschland an Diabetes leiden, sind vom Typ-1 betroffen. Rund 95 Prozent der Patienten leiden hingegen an Diabetes Typ-2. Das soll bedeuten, dass viele Diabetiker ihre Stoffwechselerkrankung sogar rückgängig machen können, indem sie sich gesünder ernähren, sich mehr bewegen und ihr Gewicht reduzieren. Bei Diabetikern, deren Krankheit auf genetische Anlagen zurückzuführen ist, ist es hingegen wichtig, dass diese sich regelmäßig von einem Arzt behandeln lassen. Die fortwährende Kontrolle des Blutzuckers und das Spritzen von Insulin sorgen dafür, dass die meisten dieser Menschen ein normales Leben frei von jeglichen Beschwerden führen können. Allerdings müssen sie sich bei ihrem Zuckerkonsum mitunter einschränken.
Fettstoffwechselstörungen
Diese Art der Stoffwechselerkrankung wird auch als Dyslipidämie bezeichnet. Die Betroffenen weisen einen veränderten Triglyceride- und/ oder Cholesterinspiegel auf. In den meisten Fällen sind diese Werte erhöht, was sich zum Beispiel negativ auf die Herzgesundheit auswirkt. Immerhin verengen sich die Gefäße bei dieser Stoffwechselerkrankung, so dass das Risiko eines Schlaganfalls sowie Herzinfarkts bei dieser Krankheit ansteigt.
Dabei kann eine Fettstoffwechselstörung eine genetische Ursache haben, wenngleich dies nicht zwingend der Fall sein muss. Neben der Vererbung wirken sich auch die Ernährung sowie mögliches Übergewicht so auf den Körper aus, dass eine Fettstoffwechselstörung auftreten kann. Zudem gibt es bestimmte Krankheiten, die diese Stoffwechselstörung begünstigen. Die folgende Liste verrät mehr darüber:
- Lebererkrankungen
- Neophrotisches Syndrom
- Diabetes mellitus Typ 2
- Schilddrüsenunterfunktion
Selbst die Einnahme bestimmter Medikamente kann dazu beitragen, dass die Betroffenen solch eine Störung entwickeln. Das ist besonders bei der Einnahme von oralen Kontrazeptiva, Diuretika und Kortikosteroiden der Fall. Sofern die Stoffwechselerkrankung nicht aufgrund eines Gendefekts auftritt, stehen die Heilungschancen sehr gut. Wird die auslösende Krankheit, wie zum Beispiel Diabetes, geheilt oder werden die Medikamente abgesetzt, so kann dies bedeuten, dass auch die Stoffwechselerkrankung des Fettstoffwechsels dadurch kuriert wird.
Symptome einer Fettstoffwechselstörung
Bei einer Fettstoffwechselstörung sind meist die folgenden Aspekte der Verstoffwechselung von Fett im menschlichen Körper gestört:
- Fetttransport
- Fettverarbeitung
- Fettherstellung
Dennoch ist es so, dass viele Betroffene sehr lange gar nicht wissen, dass sie an solch einer Stoffwechselerkrankung leiden. Häufig weisen nur die veränderten Blutfettwerte auf die Erkrankung hin, die meist jedoch nur bei einer entsprechenden Laboruntersuchung entdeckt werden. Bis sich eine solche Stoffwechselerkrankung auch mit spürbaren körperlichen Beschwerden bemerkbar macht, dauert es eine ganze Weile. Folgende Symptome können dann mitunter auch in Kombination zu beobachten sein:
- Fettknötchen in den folgenden Körperzonen: Haut, Hände, Fußknöchel, Handgelenke, Augenlider, Gesäß
- Trübungsringe um die Augen-Hornhaut, die grau/ weiß/ gelb sind
- immer wieder auftretende Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
- Fettleber, die im rechten Oberbauch sogar für Schmerzen sorgen kann
Als eines der deutlichsten Anzeichen für eine derartige Stoffwechselerkrankung gelten die genannten Fettknötchen. Wer diese Knötchen bei sich entdeckt, sollte unbedingt einen Arzt konsultieren, um seine Blutfettwerte überprüfen zu lassen. Auch die folgenden Symptome können ein Indiz dafür sein, dass es an der Zeit ist, einen Arzt mit dem Verdacht auf solch eine Stoffwechselerkrankung aufzusuchen:
- die Hände und Füße kribbeln häufig oder werden sogar taub
- die Beine schmerzen beim Gehen, so dass die Betroffenen immer wieder eine Pause einlegen müssen
- gelb-orange Knoten im Bereich der Ohren und Augen
- der bereits beschriebene Ring um die Iris (grau-weißlich-gelb)
Ab dem 35. Lebensjahr ist es zudem sinnvoll, wenn selbst augenscheinlich gesunde Menschen ihre Blutfettwerte im Rhythmus von zwei Jahren überprüfen lassen. Denn so kann diese gefährliche Stoffwechselerkrankung schneller erkannt werden, um ein rechtzeitiges Eingreifen zu ermöglichen.
Mögliche Komplikationen einer Fettstoffwechselstörung
Nicht nur ein Herzinfarkt oder Schlaganfall gehören zu den möglichen Komplikationen dieser Stoffwechselerkrankung. Vielmehr können die folgenden Komplikationen in einem fortschreitenden Stadium der Krankheit ebenso auftreten:
- Brustenge
- Durchblutungsstörungen der Gefäße im Bereich der Beine und des Beckens
- verkalkte Herzkranzgefäße
Dabei spielt nicht nur die Art und das Stadium der Fettstoffwechselstörung eine Rolle, wenn es um mögliche Komplikationen der Erkrankung geht. Vielmehr können sich folgende Faktoren ebenso negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken:
- falsche Ernährung
- zu viel Stress
- zu wenig Bewegung
- Übergewicht
- Rauchen
- ein zu hoher Blutdruck
- weitere äußere Lebensumstände
- weitere Krankheiten, wie zum Beispiel Gallenkrankheiten oder Diabetes
Je mehr dieser Faktoren gleichzeitig auftreten, desto höher stehen die Chancen, dass es in der Tat zu den genannten Komplikationen kommen wird.
Wie wird eine Fettstoffwechselstörung behandelt?
Bei der Behandlung dieser Stoffwechselerkrankung geht es zentral darum, dass der Cholesterinwert des Blutes gesenkt wird. Dazu ist vor allem eine Ernährungsumstellung erforderlich. Gleichzeitig werden mehr körperliche Bewegung und mehr Sport empfohlen. Sofern kein erhebliches gesundheitliches Risiko besteht, versucht man die Stoffwechselerkrankung erst einmal so zu behandeln.
Erst wenn die Umstellung der eigenen Lebensweise nicht den gewünschten Erfolg bringt, muss man auf Medikamente zurückgreifen. Darüber hinaus sollten aber auch andere Faktoren, die mögliche Komplikationen bei einer Stoffwechselerkrankung begünstigen, reduziert werden. Das können zum Beispiel der Stressabbau oder das Aufhören mit dem Rauchen sein.
Sofern es sich jedoch um eine Fettstoffwechselstörung handelt, die familiär weitergegeben wurde und ein sehr starkes Ausmaß annimmt, kann es passieren, dass die genannten Maßnahmen allein nicht ausreichend sind. In diesem Fall geht der behandelnde Arzt dann noch einen Schritt weiter. Es wird eine sogenannte Plasmapherese durchgeführt. Das bedeutet, dass das Blutplasma der Betroffenen durch das Blutplasma eines Spenders, der natürlich nicht an einer Stoffwechselerkrankung leidet, ausgetauscht wird.
Was kannst Du tun, damit Du gar nicht erst an einer Fettstoffwechselstörung erkrankst?
Bei den meisten Stoffwechselerkrankungen ist Prävention das Zauberwort. Das gilt natürlich nur, sofern die Patienten sich ihre Stoffwechselerkrankung zum Beispiel durch einen zu ungesunden Lebensstil oder weitere Faktoren, die sie aktiv beeinflussen können, zugezogen haben. Folgende Schritte sind daher zur Prävention einer Fettstoffwechselstörung sehr sinnvoll:
- die eigenen Blutfettwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren lassen
- sich möglichst gesund ernähren (und zwar dauerhaft!)
- Stress weitestgehend vermeiden
- sich ausreichend bewegen
- Normalgewicht halten
Schilddrüsenfehlfunktion
Hierbei handelt es sich um eine weitere Stoffwechselerkrankung, die recht weit verbreitet ist. Dabei kann es sich um eine Über- oder um eine Unterfunktion der Schilddrüse handeln. Die Überfunktion, bei der zu viele Schilddrüsenhormone produziert werden, wird in der Fachsprache als Hyperthyreose bezeichnet. Die Unterfunktion der Schilddrüse wird hingegen Hypothyreose genannt. Da die Schilddrüse die folgenden Aufgaben im Körper übernimmt, wird eine nicht korrekt funktionierende Schilddrüse in vielerlei Hinsicht zum Problem:
- Steuerung der Körpertemperatur
- Steuerung der Schlagkraft des Herzens
- Auswirkungen auf das Gewicht
- Auswirkungen auf die Empfängnisfähigkeit bei Frauen
Überfunktion der Schilddrüse
Die übermäßige Produktion des Schilddrüsenhormons bei der Hyperthyreose sorgt dafür, dass die Patienten unruhig bis nervös sowie zittrig sind. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion treten die folgenden Symptome ebenfalls häufig auf:
- Herzrasen
- Anfälle von Angst
- Hitzeanfälle
- Muskelschwäche
- häufige Müdigkeit
- ein gestörter monatlicher Zyklus bei Frauen
- Kropf
Außerdem kann man eine Überfunktion der Schilddrüse bei Männern und Frauen mitunter daran festmachen, dass diese Personen zwar viel essen, aber dennoch schwer bis gar nicht an Gewicht zunehmen.
Unterfunktion der Schilddrüse
Sofern eine Hypothyreose vorliegt, macht sich diese meist nur recht schleichend bemerkbar. Zudem handelt es sich hierbei um die wesentlich seltenere Form der Schilddrüsenfunktionsstörungen. Diese ist unter anderem an einer generellen Antriebslosigkeit sowie an einer kühlen, blassen, trockenen und teigigen Haut festzumachen. Auch die Haare wirken mitunter struppig und sind trocken. Bezüglich der Gewichtszunahme zeigt sich bei diesen Menschen ein umgekehrtes Phänomen. Sie nehmen stark zu, obwohl sie eigentlich kaum Appetit haben.
Diagnose und Therapie einer Schilddrüsenfunktionsstörung
Bei einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse handelt es sich um eine der Stoffwechselerkrankungen, die recht leicht zu therapieren sind. Sofern eine Unterfunktion vorliegt, lässt sich dies mittels der Konzentration des Schilddrüsenhormons im Blut messen. Das fehlende Hormon lässt sich dann mit einem speziellen Medikament ohne Probleme ersetzen.
Dabei sollte der aktuelle Schilddrüsenwert immer wieder ermittelt werden, um sicherzugehen, dass das Medikament korrekt eingestellt ist, sprich dass die Patienten die korrekte Dosierung des Hormons per Tablette zu sich nehmen. Produziert der Körper hingegen eine zu große Menge des Schilddrüsenhormons, so kann ebenfalls eine medikamentöse Therapie erfolgen. Dazu werden sogenannte Schilddrüsenhemmer unter der ständigen Überwachung eines fachkundigen Arztes eingesetzt.
Warnung: Wenn mehr Schilddrüsenhormone im eigenen Körper vorliegen, trägt dies zu einer gesteigerten Fettverbrennung bei. Dies führt leider immer wieder dazu, dass gerade Frauen auf ein Schilddrüsenpräparat zurückgreifen, um so abzunehmen. Dies ist jedoch auf keinen Fall zu empfehlen, da dies gefährliche Auswirkungen für den eigenen Körper haben kann. Denn der Missbrauch eines Schilddrüsenmedikaments kann sich deutlich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken. Noch dazu können Kreislaufprobleme oder eine extreme Nervosität bei solch einem Missbrauch auftreten.
Metabolisches Syndrom
Diese Krankheit gilt auch als das „tödliche Quartett“ unter den Stoffwechselerkrankungen. Schließlich handelt es sich um eine komplexe Ansammlung an Beschwerden, die allesamt mit dem Stoffwechsel zusammenhängen. Das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist beim metabolischen Syndrom extrem erhöht, da die nachfolgenden vier Faktoren alle gleichzeitig auftreten:
- Diabetes
- starkes Übergewicht (Adipositas)
- Fettstoffwechselstörung (äußert sich durch erhöhte Blutfettwerte)
- ein zu hoher Blutdruck
Dabei ist das starke Übergewicht einer der grundlegenden Faktoren, der für das metabolische Syndrom verantwortlich ist. Allerdings zählen nicht allein die Kilos, welche die Betroffenen zu viel auf den Rippen haben. Vielmehr geht es auch darum, wie sich das Übergewicht in den einzelnen Körperregionen verteilt. Vor allem Bauchfett, aber auch Fettablagerungen im Bereich der inneren Organe werden in diesem Zusammenhang zu einem handfesten Problem. An den nachfolgenden Werten lässt sich gut erkennen, ab wann ein zu großer Umfang der Taille bei Frauen und Männern jeweils zu einem schwerwiegenden Problem wird:
- beim Mann: mehr als 102 Zentimeter
- bei Frauen: mehr als 88 Zentimeter
Sofern dieser Wert jeweils erreicht wurde, liegen die Grundvoraussetzungen für das metabolische Symptom vor. Zusätzlich müssen aber auch noch die anderen drei Faktoren vorahnden sein, damit man wirklich vom metabolischen Syndrom sprechen kann.
Gegen das metabolische Syndrom angehen
Diese kombinierte Stoffwechselstörung tritt nur dann auf, wenn eine Fehlernährung zusammen mit dem entsprechenden Übergewicht vorliegt. Wer gegen die Krankheit angehen will, sollte daher unbedingt an Gewicht verlieren. In Sachen Ernährung ist unbedingt darauf zu achten, dass Fette nur 15 Prozent aller Lebensmittel, die über den Tag hinweg konsumiert werden, ausmachen. Dabei sollte es sich vor allem um die guten Fette in Form von ungesättigten Fettsäuren handeln, die zum Beispiel in Olivenöl zu finden sind. Auch folgende Lebensmittel sollten bevorzugt auf dem eigenen Speiseplan stehen, um gegen das metabolische Syndrom anzugehen:
- Obst
- Gemüse und Salat
- Vollkornprodukte
- Fisch
- Nüsse
Außerdem sollte der Konsum von Kochsalz reduziert werden. Darüber hinaus sind die Betroffenen dazu angehalten, sich mehr zu bewegen und die Finger vom Alkohol zu lassen.
Gicht
Auch bei Gicht handelt es sich um eine der Stoffwechselerkrankungen, welche durch eine falsche Ernährung bedingt ist. Aufgrund dessen, dass zu viele Purine über die Nahrung konsumiert werden, befindet sich später zu viel Harnsäure im Blut. Denn die Purine werden zu Harnsäure abgebaut. Sofern sich mehr als 6,4 mg/dl Harnsäure im Blut befinden, führt dies auf Dauer zu Gicht. Diese Erkrankung geht dabei mit den folgenden Symptomen einher:
- heftige Gelenkschmerzen
- gerötete Gelenke, die stark anschwellen
- extreme Berührungsempfindlichkeit der Gelenke
Im schlimmsten Fall kann Gicht sogar zu Deformationen der Gelenke führen, die sich negativ auf die körperliche Leistungsfähigkeit der Betroffenen auswirken. Darüber hinaus können Nierensteine bis hin zum Nierenversagen eine Folge von Gicht sein. Auch wenn Gicht zum Beispiel als Folge einer Medikamententherapie oder anderen Krankheit auftreten kann, spielt die Ernährung insofern eine Rolle, als dass Gicht nicht nur vom Fasten, sondern auch vom übermäßigen Konsum der nachfolgenden Lebensmittel begünstigt wird, da diese reich an Purin sind:
- Fleisch
- Fisch
- Innereien
- Wurst
Nicht nur die Gene, sondern auch ein ungesunder Lebenswandel können demnach zu Gicht führen. Auch wenn es Medikamente gegen Gicht gibt, gilt, dass die Betroffenen ihre Lebensweise ändern sollten, um der Krankheit Einhalt zu gebieten. Dann sind nicht nur purinreiche Lebensmittel wie die eben genannten tierischen Erzeugnisse tabu, sondern auch der Konsum von Alkohol sollte stark eingeschränkt werden. Außerdem gilt es Stress zu reduzieren, da dieser eine akute Gichtattacke sogar noch begünstigen kann.
Fazit
Angeborene Stoffwechselerkrankungen treten in Deutschland nur bei einem von 500 Babys auf. Viele Stoffwechselerkrankungen sind demnach nicht auf einen genetischen Defekt, sondern auf den ungesunden Lebenswandel der Betroffenen zurückzuführen. Das Tückische daran ist allerdings, dass viele erworbene Stoffwechselerkrankungen lange Zeit unentdeckt bleiben und dem Körper daher erheblichen Schaden zufügen können.
Wer aufgrund seines Übergewichts sowie seines ungesunden Ernährungsstils mit zu wenig Bewegung zur Risikogruppe für eine Stoffwechselerkrankung gehört, sollte seine Blutzucker- und –fettwerte daher in regelmäßigen Abständen beim Arzt überprüfen lassen. Dann lassen sich viele Stoffwechselerkrankungen gut behandeln, ohne dass die Erkrankung katastrophale Folgen nach sich ziehen muss. Neben Übergewicht und einer ungesunden Ernährung gilt es auch diese Stoffe zu meiden oder ihren Konsum zumindest zu reduzieren, um das eigene Risiko einer Stoffwechselerkrankung zu vermindern:
- Nikotin
- Alkohol
- Giftstoffe und weitere toxische Substanzen
- bestimmte Medikamente
Darüber hinaus ist starker Stress unbedingt zu vermeiden. Denn selbst zu viel Stress kann sich negativ auf den eigenen Stoffwechsel auswirken und das Entstehen einer Stoffwechselerkrankung somit fördern.
Weitere Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stoffwechselstörung
http://www.praxisvita.de/stoffwechselerkrankungen-erkennen-und-behandeln
https://de.wikipedia.org/wiki/Fettstoffwechselstörung
Wenn ihr an einer der beschriebenen Krankheiten leidet und abnehmen wollt, konsultiert vorher einen bzw. euren angestammten Arzt. Der kann euch wertvolle Tipps geben, was ihr beachten müsst.
Außerdem gibt es mittlerweile endlos viele Selbsthilfeforen im Internet, wo ihr euch mit Betroffenen austauschen könnt, was mir sehr geholfen hat, als bei mir Diabetes Typ II festgestellt wurde.