Eine aktuelle Studie des IfD Allensbach beweist es: 38 % aller Deutschen hat bereits eine Diät gemacht; insgesamt 45 % der Bundesbürger würden gerne abnehmen. Vielleicht hast Du selbst schon die Erfahrung gemacht, dass die Gewichtsreduktion durchaus mit einigen Hürden verknüpft ist. Da erscheint es schon kaum als glaubhaft, dass es auch möglich sein soll, mit Wasser aufzunehmen. Wie ist das möglich?
Mindestens 1,5 Liter ungesüßte Flüssigkeit täglich
Die Abnehm-Industrie verkauft teure Produkte, die sich nur allzu häufig als wirkungslos und teuer erweisen – da erscheint es umso weniger glaubhaft, dass eine deutliche und nachhaltige Gewichtsabnahme schon durch ganz normales Wasser möglich sein soll. Tatsächlich sorgt das Trinken klaren Wassers durchaus für einige positive Effekte. Womöglich hast Du schon eine Empfehlung gehört, bei einer Diät viel Wasser oder ungelöste Tees zu trinken. Sehr häufig werden Empfehlungen ausgegeben, nach denen 1,5-2 Liter Flüssigkeit täglich aufgenommen werden sollten.
Wasser spült Giftstoffe aus dem Körper
Der Sinn des vielen Trinkens während einer Diät hat zunächst einmal damit zu tun, dass Du weniger Nahrung zu dir nimmst – und damit auch weniger Flüssigkeit. Gleichzeitig werden durch den Abbau von Körperfett Giftstoffe freigesetzt, die sich zuvor im Fettgewebe angereichert haben. Diese Giftstoffe werden unter anderem über die Nieren ausgeschieden. Damit die Gifte Deinen Körper schnell verlassen, sollten sie durch viel Flüssigkeit ausgespült werden.
Nicht nur Wasser trinken
Es ist dabei nicht unbedingt notwendig, ausschließlich Wasser zu trinken. Bereits erwähnt wurde, dass ungesüßte Tees und andere energiefreie Flüssigkeiten genauso nützlich sind; lediglich auf einen übermäßigen Kaffee-Konsum sollte nach Möglichkeit verzichtet werden. Der Grund: das enthaltene Koffein führt zu einer erheblichen Entwässerung; der Körper verliert also viel Flüssigkeit, die wieder ausgeglichen werden muss. Durchaus geeignet sind hingegen dünne Suppen, die viel Flüssigkeit mit nur wenigen Kalorien kombinieren.
Dieser Effekt ist wünschenswert und sinnvoll, hängt allerdings noch nicht direkt mit dem Abnehmen zusammen. Hilfreich ist das Wassertrinken während einer Diät auch deshalb, weil es den Magen bereits den Magen füllt. Studien konnten hinreichend belegen, was Du womöglich selbst schon festgestellt hast: zumindest für einen kurzen Zeitraum sorgt Wasser für ein Sättigungsgefühl. Wenn Du Dir angewöhnst, vor jeder Mahlzeit erst ein großes Glas Wasser zu trinken, wirst Du ganz automatisch weniger essen. Unser Körper beurteilt die aufgenommenen Speisen auch nach dem Volumen, und hier ist das Wasser durch die fehlende Energie natürlich im Vorteil.
Durst wird häufig fehlinterpretiert
Darüber hinaus solltest Du den Effekt nicht unterschätzen, dass Durst häufig als Hunger fehlinterpretiert wird. Unser Körper besteht zu etwa 70 % aus Wasser. Bereits ab einem Flüssigkeitsverlust von 0,5 % verspüren wir Durst, der nach Möglichkeit unverzüglich mit ungesüßten Getränken gestillt werden sollte.
Sinnvollerweise bestehen Diäten nicht nur aus einer Reduktion der Kalorienzufuhr, sondern werden auch mit einer erhöhten körperlichen Aktivität kombiniert. Dabei verlierst Du natürlich im Idealfall Körperfett, in jedem Fall aber auch viel Flüssigkeit – und die gilt es, wieder aufzufüllen. Bei einre sportlichen Aktivität mittlerer Intensität verliert Dein Körper in jeder Stunde etwa 0,5-1 Liter Flüssigkeit in Form von Schweiß. Mindestens diese Menge muss durch das Trinken von Wasser wieder aufgefüllt werden. Bei sportlichen Aktivitäten unter schwierigen klimatischen Bedingungen oder bei einer intensiveren Beanspruchung können Sportler sogar mehr als 3 Liter Flüssigkeit pro Stunde ausschwitzen. Nach Möglichkeit solltest Du die Flüssigkeit beim Training kontinuierlich aufnehmen und nicht lediglich Pausen und Unterbrechungen zum Trinken nutzen.
Animieren sich selbst zum Wassertrinken
Unabhängig von der Frage, ob Du in der Freizeit, beim Arbeitsplatz oder beim Sport trinkst: Du solltest immer dafür sorgen, dass genügend Flüssigkeit zur Verfügung steht. Hast Du ein Glas Wasser ausgetrunken, solltest Du es direkt wieder füllen – dadurch wirst Du zum Trinken animiert.
Abnehmen durch kaltes Wasser?
Wasser hat allerdings noch eine andere Eigenschaft, die zum Abnehmen nützlich sein könnte: Wasser besitzt eine hohe spezifische Wärmekapazität. Dies bedeutet, dass sehr viel Energie notwendig wird, um Wasser zu erhitzen oder abzukühlen. Wenn Du kaltes Wasser trinkst, muss der Körper dieses unter dem Einsatz von Energie auf Körpertemperatur erwärmen.
Für diesen Vorgang werden tatsächlich Kalorien verbrannt, wenngleich auch nicht so viele, wie Du vielleicht zunächst angenommen hast: um 1 Liter kaltes Wasser von 7 °C auf die Körpertemperatur von 37 °C zu erwärmen muss der Körper etwa 30 kcal aufwenden. Hier zeigt sich, dass es schwierig sein wird, aktiv durch kaltes Wasser abzunehmen.
1 g Nahrungsfett besitzt etwa 9 kcal. Aufgrund der Verluste bei der Umwandlung in Körperfett kannst Du davon ausgehen, dass Du etwa 7000 kcal „einsparen“ musst, um 1 kg Körpermasse zu verlieren. Demzufolge müsstest Du mehr als 230 Liter kaltes Wasser trinken, um allein dadurch einen solchen Effekt zu erzielen – ein kaum aussichtsreiches Unterfangen.
Bad in kaltem Wasser: erhöht sich der Energieverbrauch?
Ebenso ist häufig zu lesen, dass Du durch Schwimmen in kaltem Wasser abnehmen könntest. Um nicht zu unterkühlen, muss der Körper mehr Energie zur Wärmeproduktion aufwenden. Zudem werden automatisch Muskelaktivitäten eingeleitet, die wieder zu einer Erwärmung führen sollen. Studien haben herausgefunden, dass der Energieverbrauch dadurch um etwa 30 % steigt. Es handelt sich also durchaus um einen Mehrverbrauch, allzu hoch fällt dieser allerdings nicht aus.
Positive Effekte des Wassertrinkens unbestritten
Zweifellos zeigt sich dennoch, dass sich Wasser beim Abnehmen positiv auswirkt. Die Tatsache, dass sich der Appetit durch das Trinken von Wasser reduziert und automatisch weniger gegessen wird, gilt als belegt. Natürlich stellt sich dennoch die Frage, ob Du Wasser mit oder ohne Kohlensäure wählen solltest. Aus Sicht des Abnehmen ist diese Frage zunächst irrelevant und sollte durch Deinen persönlichen Geschmack beantwortet werden. Stilles Wasser hat den Vorteil dass Du größere Mengen in kürzerer Zeit trinken und damit den notwendigen Wasserbedarf decken kannst.
Leitungswasser oder Mineralwasser?
Auch die Frage, ob Mineralwasser gekauft werden muss oder Leitungswasser ausreicht, lässt sich schnell beantworten: Leitungswasser unterliegt in Deutschland strengen Kontrollen; es gehört in der Bundesrepublik zu den am strengsten überwachten Lebensmitteln überhaupt. Paradoxerweise muss Leitungswasser sogar strengere Vorschriften erfüllen, als Mineralwasser in Flaschen.Befürworter von Mineralwasser argumentieren, dass Flaschenwasser über einen höheren Gehalt an Mineralien verfügt. Zum einen enthält auch Trinkwasser aus dem Grundwasser viele Mineralien, relativ arm an wichtigen Nährstoffen ist lediglich Oberflächenwasser. Zum anderen decken die Menschen ihren Mineralstoffbedarf vor allem aus fester Nahrung – um ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal handelt es sich also keinesfalls.
Ökobilanz spricht für Leitungswasser
Für Dein Vorhaben, Dein Gewicht zu reduzieren irrelevant aber nicht uninteressant ist zudem die Frage nach der Ökobilanz. Wenn Dir dieses Thema am Herzen liegt, solltest Du ohnehin besser Wasser aus dem Hahn trinken. Eine Studie aus der Schweiz konnte kürzlich belegen, dass ein Liter deutsches Flaschenwasser in ungünstigen Fällen etwa 0,3 Liter Erdöl verbraucht, um bei Dir zu Hause auf dem Tisch zu stehen. Problematisch ist hier nicht die Förderung des Wassers, sondern der Transport bis zu Dir nach Hause. Komfortabler ist Leitungswasser übrigens auch: Du musst keine Wasserkisten bis in Deine Wohnung tragen.
Wie Du dafür sorgen kannst, dass Du mehr Wasser trinkst
- Platziere an verschiedenen Stellen Wasser: am Bett, im Wohnzimmer, am Schreibtisch, in Deinem Auto – vielleicht sogar in der Handtasche, ganz sicher aber in der Sporttasche. Dadurch wirst Du immer an das Trinken erinnert.
- Für den ein Glas immer nach, wenn Du es ausgetrunken hast.
- Dir schmeckt reines Wasser nicht? Mit einigen Spritzern Zitronen- oder Limettensaft kannst Du es aufpeppen.
- Wenn Du Wasser generell nicht so gerne magst, hast Du vielleicht noch nicht die passende Sorte für Dich gefunden. Probiere einige verschiedene Mineralwasser-Produkte aus, je nach Mineralstoffgehalt kann sich ein ganz anderer Geschmack ergeben.
- Mach dir einen Trinkplan. Jedes Glas Wasser, welches Du getrunken hast, wird ein Strich vermerkt. Dadurch erhältst Du über den Überblick darüber, wie viel Du bereits getrunken hast oder noch trinken solltest.
- Trinke vor jeder Mahlzeit ein großes Glas Wasser. Dadurch ist der Magen schon zu einem guten Teil gefüllt und Du wirst automatisch weniger essen.
Fazit: ausreichender Wasserkonsum beim Abnehmen unverzichtbar
Am Ende zeigt sich also: Wasser sollte beim Abnehmen Dein ständiger Begleiter sein. Es sorgt dafür, dass Du die im Fettgewebe enthaltenen Giftstoffe ausscheidest ist, wenn Du Körperfett verlierst. Gleichzeitig kann es einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Sättigungsgefühl zu erhöhen und damit die Nahrungsmittelzufuhr ganz automatisch zu senken. Zudem solltest Du berücksichtigen, dass die reduzierte Nahrungsaufnahme ebenso dazu führt, dass Du weniger Flüssigkeit zu Dir nimmst – was Du durch einen erhöhten Wasserkonsum ausgleichen solltest. Etwa 2 Liter Flüssigkeit solltest Du täglich zu dir nehmen, neben Wasser kommt dafür auch ungesüßter Tee oder eine dünne Suppe in Betracht. Einige Quellen behaupten, dass Du auch durch die sogenannte Termgenese abnehmen könntest. Die Thermogenese beschreibt den Effekt, dass Dein Körper durch Stoffwechselaktivität Wärme produziert und dabei Energie verbrennt. Kaltes Wasser zu trinken oder kalt zu baden regt den Stoffwechsel in der Tat an, der Energiebedarf hierfür fällt allerdings gering aus.
Weitere Informationen:
https://www.marathonfitness.de/wasser-trinken-abnehmen/
http://www.wasser-macht-gesund.de/abnehmen-und-schlank-bleiben-alleine-durch-wassertrinken/
http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/kann-wassertrinken-beim-abnehmen-helfen-a-909394.html
Wasser ist top zum Abnehmen, das wusste schon meine Oma, die vor jeder Mahlzeit erst mal ein großes Glas Wasser getrunken hat, weil das verhindert, dass man sich „ohne Not vollstopft“.
Tatsächlich glaube ich manchmal, dass viele Leute wirklich so viel Gewichtsprobleme haben, weil sie viel zu wenig trinken und dann ihren Durst mit Hunger verwechseln. Ich hatte das Problem früher auch. Wenn es hoch kam, habe ich damals einen halben Liter Wasser am Tag getrunken (richtiges Wasser, Limo oder Kaffee habe ich zusätzlich getrunken).
Deswegen sind Diäten bei mir auch sehr oft gescheitert, weil ein durstiger Körper, dem man auch noch das Essen reduziert, natürlich ziemlich schnell rebelliert. Als ich mich dann mehr mit gesundem Trinken auseinandergesetzt habe, habe ich zunächst einmal alle Zuckergetränke weggelassen und angefangen, mir bewusst Trinkflaschen fertig zu machen.
Es ist im Prinzip egal, ob man Wasser oder zuckerfreien Tee trinkt, aber wirklich wichtig, dass man mindestens auf seine 2 Liter am Tag kommt. Bei mir zuhause steht jetzt immer ein Sixpack Mini-Wasserflaschen und wenn davon abends nicht vier leer geworden sind, trinke ich vor dem Einschlafen noch mal etwas Wasser, um mein Soll zu erfüllen.
Seitdem ich das so mache, habe ich zwar nicht sofort umwerfend viel abgenommen, aber mich sofort besser und agiler gefühlt. Meine Figur hat sich dann nach und nach gewandelt, was das regelmäßige Joggen (2 x pro Woche) natürlich begünstigt hat. Wieder ein Beweis dafür, dass Abnehmen und Ernährung umstellen in erster Linie Kopfsache sind.